Als gesetzlich Versicherter können Sie in Deutschland die Erwerbsminderungsrente (auch als EM-Rente bekannt) beantragen, falls Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr oder nicht mehr voll erwerbsfähig sind. Das gilt auch für psychische Erkrankungen, die inzwischen den häufigsten Grund für eine EM-Rente ausmachen. Die monatliche Zahlung ersetzt das wegfallende Gehalt zumindest zu einem großen Teil. Hier erfahren Sie, wie hoch die Erwerbsminderungsrente im Durchschnitt ist.
Erwerbsminderungsrente: Wie hoch ist sie durchschnittlich?
Die genaue Höhe Ihrer Erwerbsminderungsrente hängt stets davon ab, welche Rentenansprüche Sie in Ihrem bisherigen Berufsleben gesammelt haben. Die meisten Menschen in Deutschland beziehen eine volle Erwerbsminderungsrente und erhalten durchschnittlich 716 Euro im Monat (Stand 2017). Allerdings ist es möglich, sich bis zu 6.300 Euro im Jahr hinzuzuverdienen, ohne Einbußen bei der EM-Rente zu fürchten. Teilweise EM-Rentner erhalten nur die Hälfte der Zahlungen, dürfen aber auch deutlich mehr hinzuverdienen.
Die gute Nachricht für Neu-Rentner lautet, dass mit den Änderungen der Erwerbsminderungsrente 2019 die Zahlungen in Zukunft höher ausfallen. Außerdem hat sich die Zurechnungszeit geändert und wird in den nächsten Jahren immer weiter ansteigen. Die Zurechnungszeit beginnt einige Jahre vor Beginn der Regelaltersgrenze. Sie richtet sich nach dem Zeitpunkt, in dem Sie in Erwerbsminderungsrente gehen, und ist zu Ihrem Vorteil. Damit geht die Rentenversicherung davon aus, dass Sie bis zu dieser Zurechnungszeit gearbeitet haben, obwohl das nicht der Fall ist. Somit erhalten Sie höhere Zahlungen.
Der Unterschied zwischen voller und teilweiser EM-Rente
Falls Sie nach wie vor in der Lage sind, für bis zu sechs Stunden am Tag zu arbeiten, erhalten Sie nur eine teilweise Erwerbsminderungsrente. Viele Arbeitgeber bevorzugen diese Option, da sie es ihnen erlaubt, nach wie vor am alten Arbeitsplatz zu bleiben.
Gravierende Krankheiten, Unfälle oder Behinderungen bedeuten jedoch normalerweise, dass Sie sich direkt als voller EM-Rentner qualifizieren, da Sie nicht mehr als drei Stunden pro Tag arbeiten können. Dieser Unterschied ist relevant für die Höhe Ihrer Erwerbsminderungsrente, aber auch für den möglichen Hinzuverdienst.
Die Höhe der Erwerbsminderungsrente berechnen
Um die Höhe Ihrer Erwerbsminderungsrente zu berechnen, ist zunächst einmal ausschlaggebend dafür, ob Sie Anspruch auf die volle oder nur auf die teilweise Zahlung haben. Dies drückt sich im Rentenfaktor aus. Darüber hinaus sollten Sie die folgenden Zahlen kennen:
- Anzahl der gesammelten Entgeltpunkte
- Aktueller Rentenwert pro Entgeltpunkt
- Zugangsfaktor (Zeitpunkt, an dem Sie erstmalig in Rente gehen)
Weitere Details sowie die Formel zur Berechnung der Höhe Ihrer EM-Rente finden Sie in diesem Artikel.
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